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9 Wege zum freundschaftlichen Stiefvater

9 Wege zum freundschaftlichen Stiefvater

Welche besonderen Herausforderungen beinhaltet die Rolle des Stiefvaters und was gilt es zu beachten?

Sabine Walper, die Münchner Psychologin, stellte in einer Vergleichsstudie fest, dass Kinder zu ihrem Stiefvater meist das gleiche freundschaftliche Verhältnis pflegen würden wie zu ihren leiblichen Vätern. Die Kinder sehen die Sache also ganz entspannt. Allerdings seien Stiefväter aufgefordert sich nicht mit den leiblichen Vätern der Kinder zu rivalisieren. Dies verstärkt meist die Loyalitätskonflikte der Kinder.

Das sei für viele Stiefväter eine große Herausforderung, immerhin würden sie im leiblichen Vater der Kinder auch den Ex-Partner der Frau sehen. Das kann zu Eifersüchteleien führen. Es wird dem Stiefvater nur gelingen seinen Platz in der Familie zu finden, wenn die Mutter der Kinder diesen Prozess unterstützt und die Kinder frei gibt.

 

„Stiefvater werden ist nicht schwer,
Stiefvater sein dagegen sehr.“

Liebe braucht es nicht, aber Respekt

Meist besteht eine sehr innige Mutter-Kind-Beziehung, vor allem, wenn die Teilfamilie für längere Zeit alleine gelebt hat. Die Mutter sollte dafür sorgen, dass die Kinder ihren neuen Partner respektieren und ihnen vermitteln, dass das Wort des Stiefvaters ebenfalls Gültigkeit besitzt. Lieben brauchen sie ihn nicht, aber gegenseitiger Respekt ist für das Funktionieren der Patchwork-Familie unabdingbar.

Funkt der Stiefvater mit übereifriger Autorität ins System, um seine Unsicherheit zu überspielen und seinen Platz zu finden, wird er sich damit ein Eigentor schießen.

Es braucht einen bewussten Umgang aller beteiligten Erwachsenen und auf eine klärende Gesprächsbasis innerhalb der Stieffamilie ist zu achten, damit solche Konflikte erkannt und gelöst werden könnten.

Die Ex-Familie des neuen Stiefvaters

Hat der Stiefvater selbst Kinder, die bei seiner Ex-Partnerin leben, besteht die Gefahr, dass er in Loyalitätskonflikte zwischen den beiden Systemen gerät. Die Männer entwickeln meist ein schlechtes Gewissen gegenüber ihren leiblichen Kindern und es kann vorkommen, dass er sich in Folge auch von den Stiefkindern emotional abwendet. In manchen Fällen kann der Stiefvater auch aggressiv reagieren.

Wenn die Ex-Partner einen objektiven Umgang auf ELTERNEBENE schaffen, dann haben sie viel erreicht. Solange diese aber emotional aneinander gebunden sind, ist es für alle Beteiligten schwierig, in Harmonie miteinander zu leben. Aus diesem Grund ist es extrem wichtig, die Trennung gut zu verarbeiten. Das muss nicht alleine geschafft werden, dafür gibt es Spezialist_innen, die mit wenigen Interventionen viel erreichen können. Die Klärung der Trennung schafft enorme Erleichterung, zudem hilft sie dabei aus Fehlern zu lernen.

Was passiert, wenn der Stiefvater versucht, die Kernfamilie zu imitieren? Wenn der Stiefvater versucht den leiblichen Vater zu ersetzen, ist die Folge sehr oft eine emotionale Überforderung des Stiefvaters.

Wie im Märchen…

Bruno Bettelheim beantwortet die Frage: Warum Stiefväter in Märchen seltener vorkommen als Stiefmütter? plausibel damit, „weil die Väter normalerweise dem Kind weniger Aufmerksamkeit schenken und es keine so bittere Enttäuschung für das Kind ist, wenn der Vater sich dem Kind in den Weg stellt oder Forderungen ausspricht’.“

Viele Stiefväter scheuen sich davor, ihre Stiefvaterschaft überhaupt anzuerkennen. Es ist ihnen gar nicht bewusst, was es bedeutet eine Beziehung zu einer Mutter einzugehen. Sie wissen nicht, wie sie sich als Stiefvater einbringen sollen und um keinen Fehler zu machen ignorieren sie diese Rolle einfach. Es gibt ja auch keine entsprechenden Rollenvorbilder, an denen sie sich orientieren könnten. Ausserdem wehren sie sich gegen die negativ konnotierte Bezeichnung „stief“ und würden lieber Papa genannt oder beim Vornamen gerufen werden.

Die Beziehung der Kinder zum Stiefvater gelingt umso besser, je eher die Mutter eine neue Partnerschaft eingeht.

Je länger die Teilfamilie für sich gelebt hat, desto schwieriger gestaltet sich das spätere Zusammenleben.

Je jünger die Kinder sind, desto leichter ist die Stieffamilienbildung.

Fazit

  • nicht mit dem leiblichen Vater rivalisieren
  • Respektvoller Umgang miteinander
  • keine übereifrige Autorität – sondern freundschaftlicher Umgang
  • schlechtes Gewissen gegenüber der Ex-Familie bringt nur Ärger und ist sinnlos
BESSER
  • klärende Gespräche (wohl das Schwierigste) unter den Erwachsenen
  • sich der Stiefvater-Rolle bewusst sein (sobald eine Beziehung zu einer Frau mit Kind_ern besteht)
  • Geduld mit Kindern, besonders mit Teenies
  • das Verhalten der Kinder nicht persönlich nehmen
  • die Mutter lieben und gut für sie sorgen, das ist Balsam für die Kids