
Die Kraft des Reframings
Ein neuer Blick auf Situationen: Die Kraft des Reframings
Heute möchte ich dir eine einfache Technik vorstellen, mit der du lernen kannst, Situationen, Erlebnisse oder Erfahrungen aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Was bedeutet Reframing?
Das Wort „frame“ stammt aus dem Englischen und bedeutet „Rahmen“. „Reframing“ – also das Umdeuten – bedeutet daher, einer Sache einen neuen Rahmen zu geben. So wie ein Bilderrahmen den Eindruck eines Bildes verändert, kann eine veränderte Sichtweise einer Situation eine völlig neue Bedeutung verleihen. Es geht darum, bewusst die Entscheidung zu treffen, Dinge anders wahrzunehmen, als du es bisher getan hast.
Reframing bedeutet, sich selbst zu erlauben, eine Situation so umzudeuten, dass sie einem hilft, sie zu bewältigen.
– Dr. Julie Smith
Diese Methode stammt aus der Psychologie und hilft dabei, den Blickwinkel auf ein Problem oder eine Gegebenheit zu verändern. Dadurch gewinnst du nicht nur eine neue Perspektive, sondern kannst der Situation auch eine andere Bedeutung geben.
Beispiel: Du bist im Urlaub und hast einige Outdoor Aktivitäten geplant. Seit zwei Tagen regnet es in Strömen. Dein ganzes Urlaubsprogramm ändert sich, du machst mehr Kultur und Aktivitäten, die sich Indoor abspielen. So erfährst du etwas über Land und Leute und die Geschichte. Du verbringst mehr Zeit in der Wellness-Anlage und du findest Ruhe und Entspannung. Du buchst sogar eine Massage und liest ein lustiges Buch, das dich zum Lachen bringt. Wenn du aus dem Fenster blickst bemerkst du, wie gut der erhoffte Regen der Natur tut. Plötzlich empfindest du die Situation nicht mehr als negativ – du hast sie umgedeutet.
Warum Reframing so hilfreich ist
Das Ziel dieser Technik ist es, deine Gedanken und Emotionen positiv zu beeinflussen, indem du neue Blickwinkel findest. Sie hilft dir, flexibler auf Herausforderungen zu reagieren und Möglichkeiten zu entdecken, die dir vorher vielleicht verborgen blieben. Deine Stimmung, deine Emotionen können sich dadurch verändern und wandeln.
Ganz nach dem Motto:
Selbst aus dem größten Misthaufen können die schönsten Blumen wachsen!
Ich lade dich ein, diese Methode selbst auszuprobieren:
- Notiere dir Erlebnisse oder Situationen, die dich belasten oder unangenehme Gefühle hervorrufen.
- Schreibe auf, welche Emotionen sie in dir auslösen und wo du diese im Körper spürst.
- Gibt es ein Bild, das dir dazu in den Sinn kommt? Notiere es.
- Überlege, welche Bedeutung du diesen Erlebnissen bislang gegeben hast.
- Nun der entscheidende Schritt: Drehe die Perspektive um! Gibt es etwas Positives, das sich daraus entwickelt hat?
- Notiere auch die positiven Aspekte, die du findest und halte auf dem Papier fest, wie sich deine Gefühle/Stimmung nun verändert hat (was passiert in deinem Körper?)
Richte dann bewusst deine Aufmerksamkeit zurück ins Hier und Jetzt.
Viel Freude beim Ausprobieren! Und ein kleiner Tipp: Wenn du diese Übung schriftlich machst, verstärkt das die Wirkung auf dein neuronales Netzwerk – und kann dabei helfen, belastende Erlebnisse loszulassen.