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Foto von Scott Webb: https://www.pexels.com/de-de/foto/weisses-und-rotes-holzhaus-mit-zaun-1029599/

Das Beziehungshaus

Das Beziehungshaus

Eure Beziehung könnt ihr euch vorstellen, wie ein Haus.

Und was ist das wichtigste bei einem Haus? Das Fundament, eine solide Basis auf dem das Haus auch in stürmischen Zeiten standfest bestehen kann.

Beide haben darin einen eigenen Raum, der die Beziehung zu sich selbst symbolisiert. Der ICH- und DU Raum.

Dieser Raum wird erfüllt mit der eigenen Persönlichkeit, mit Werten, mit Prägungen, Mustern, Herkunftsfamilie, Lebenserfahrungen, Kompetenzen, Aufgaben, Hobbys, Freundeskreis usw.

Zwischen diesen beiden Räumen gibt es eine Schiebetür. Jede/r von euch beiden kann diese Schiebetüre jederzeit öffnen oder schließen und damit in den dazwischen liegenden WIR-Raum eintreten.

Idealerweise ist die Schiebetür weit offen und ermöglicht Einsicht (Transparenz) in den Raum des Anderen. So weißt du, wie es deinem Gegenüber aktuell geht. Wenn dein Gegenüber Vertrauen schenken kann, bekommst du Einblick in dessen Raum und das schenkt dir Sicherheit.

Wichtig ist, dass du mit einem liebevollen und wohlwollenden Blick in dessen Raum schaust, neugierig, einfühlsam und respektvoll bist. Ohne Be- oder Verurteilung.

Wenn das Wohlwollen in beide Richtungen auf Dauer fließen darf, wird der Mörtel des Hauses dadurch ständig aufgefüllt. Der Mörtel, der alles zusammen hält, ist Vertrauen.

Wenn die Schiebetür öfters geschlossen ist, kann der Mörtel – das Vertrauen – brüchig werden. Ein Vertrauensbruch kann das Haus erschüttern, so dass die Schiebetür häufig verschlossen bleibt und nicht mehr so leicht aufgeht. Hier braucht es aktive Zuwendung, um die Schiebetür immer wieder einen Spalt zu öffnen.

Schiebetür-Momente sind die vielen vielen Gelegenheiten im Alltag, in denen einer von beiden ein Signal an den Anderen richtet. Verbal oder non-verbal. Dies ist eine Gelegenheit für Kontakt, sich gegenseitig zu zeigen, sich zu öffnen.

Das Leben ist häufig vollgepackt, so dass Schiebetür-Momente leider verpasst werden können oder der unerkannte Moment vielleicht sogar zum Streit führt, weil Bedürfnisse nicht erkannt werden. Dies kann die Negativität in einer Beziehung fördern.

Es ist daher unterstützend, für euer Beziehungshaus solche Schiebetür-Momente bewusst zu nutzen und Kontakt zwischen euch zu spüren:

  • ehrliches gegenseitiges Interesse
  • ein aufmerksamer Blickkontakt
  • eine zarte Berührung
  • ein empathisches Gespräch

Geglückte Schiebetür-Momente fördern Nähe und Vertrauen und stärken so wieder euer gemeinsames Beziehungshaus.

Achte auf diese flüchtigen Augenblicke. Viel Freude beim bewussten Gestalten deines eigenen Raumes und eures WIR-Raumes.